Deutsch-französischer Geschichtspreis für Master-Abschlussarbeiten

Ausschreibung: Deutsch-französischer Geschichtspreis für Master-Abschlussarbeiten
/ Appel à candidature: Prix franco-allemand d’histoire attribué aux mémoires de master

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Die Gesellschaft der Freunde des DHIP verleiht im Mai 2017 am Deutschen Historischen Institut Paris den dritten Deutsch-französischen Geschichtspreis für Master-Abschlussarbeiten.
Bewerbungsfrist: 1. März 2017

Eingereicht werden können Arbeiten, die im Zeitraum vom 1. Januar 2016 bis 31. Dezember 2016 an einer Hochschule in Deutschland oder Frankreich als Master-Abschlussarbeit (oder Äquivalent, z. B. Zulassungsarbeit zum Staatsexamen) in den Geschichtswissenschaften oder einer historisch arbeitenden Disziplin eingereicht und mit einer Note von „gut“ bis „sehr gut“ (in Frankreich 14/20 und besser) bewertet worden sind. Der Untersuchungsgegenstand der Arbeit soll im Falle einer Eingabe an einer deutschen Hochschule der französischen Geschichte, im Falle einer Eingabe an einer französischen Hochschule der deutschen Geschichte entnommen sein oder für beide Fälle der deutsch-französischen Geschichte angehören. Der Untersuchungszeitraum der Arbeit kann von der Spätantike bis in die jüngste Zeitgeschichte reichen. Die Nationalität des Bewerbers oder der Bewerberin ist irrelevant.

Zur Teilnahme am Wettbewerb senden Sie Ihre Abschlussarbeit bitte per E-Mail zusammen mit dem Gutachten des Betreuers oder der Betreuerin der Arbeit, einem Bewerbungsschreiben und einem tabellarischen Lebenslauf in einem einzigen PDF-Dokument an: geschichtspreis@dhi-paris.fr
Einsendeschluss ist der 1. März 2017.

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Der deutsch-französische Geschichtspreis für Master-Abschlussarbeiten ist mit 500 € dotiert. Der Preisträger oder die Preisträgerin wird zum Maifest der Gesellschaft der Freunde des Deutschen Historischen Instituts am 17. Mai 2017 nach Paris eingeladen, in dessen Rahmen die offizielle Preisverleihung stattfinden wird. Die Reise- und Übernachtungskosten werden erstattet. Eine Zusammenfassung der Arbeit soll im jährlichen Bulletin der Gesellschaft der Freunde des Deutschen Historischen Instituts erscheinen. Die Zeitschrift des DHIP »Francia. Forschungen zur westeuropäischen Geschichte« behält sich die Möglichkeit vor, nach der üblichen externen Begutachtung, wesentliche Aspekte der Preisschrift als wissenschaftlichen Aufsatz zu veröffentlichen.

Eine Kommission aus Mitgliedern der Gesellschaft der Freunde des Deutschen Historischen Instituts, Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen des Deutschen Historischen Instituts Paris und französischen Hochschullehrern und Hochschullehrerinnen wählt unter den eingegangenen Bewerbungen den Preisträger oder die Preisträgerin aus. Ein Rechtsanspruch auf die Verleihung des Preises besteht nicht.

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Appel à candidature: Prix franco-allemand d’histoire attribué aux mémoires de master

En 2017, la Société des amis de l’IHA décerne le troisième Prix franco-allemand d’histoire attribué aux mémoires de master.

Date limite de dépôt des dossiers: 1er mars 2017.

Peuvent concourir les travaux qui ont été présentés entre le 1er janvier 2016 et le 31 décembre 2016 à titre de mémoire de master 2 (ou équivalent, par exemple mémoire d’admission au Staatsexamen) en histoire ou une discipline apparentée à l’histoire dans un établissement d’enseignement supérieur de France ou d’Allemagne et qui ont reçu la mention »bien« ou »très bien« (en France à partir de 14/20). L’histoire française doit constituer l’objet de recherche des mémoires soutenus dans un établissement allemand, l’histoire allemande celui des mémoires réalisés dans un établissement français. Dans les deux cas, les travaux peuvent aussi porter sur l’histoire franco-allemande. La période étudiée peut aller de l’antiquité tardive à l’histoire du temps présent. Il n’est pas tenu compte de la nationalité des candidats.

CFP Bürokratisierung und Identitätskonstruktion im kolonialen und postkolonialen Kontext (1500–2015)

Call for papers : Bürokratisierung und Identitätskonstruktion im kolonialen und postkolonialen Kontext (1500–2015) /Bureaucratisation et construction des identités dans le contexte colonial et post-colonial (1500–2015)

Sommeruniversität des DHIP, 3.–7. Juli 2017 / Université d’été de l’IHA, 3–7 juillet 2017
Einsendeschluss: 15.3.2017 /Date limite: 15/3/2017

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Nahezu in allen Bereich sind bürokratische Praktiken Teil unseres Alltags. Unter Bürokratie verstehen wir eine Herrschaftsform, die in all jenen Gemeinwesen zu Tage tritt, die durch Professionalisierung, Hierarchien und rationale Normen gekennzeichnet sind. Häufig mit dem Staat assoziiert, gehen bürokratische Praktiken über das rein öffentliche Wirkungsfeld hinaus. Unser Leben wird von ihnen im privaten und beruflichen Bereich genauso bestimmt und strukturiert wie im politischen. Das reicht von der Erfassung der Geburtsurkunde bis zur Steuererklärung, von der Mitgliedskarte im Fußballverein zur Teilnahme an Wahlen, von der Verbandsmitgliedschaft zur Vermietung einer Wohnung, vom Darlehen bei einer Bank hin zur Aufnahme in einer Klinik. Bürokratische Praktiken werden nicht nur »von oben« aufgezwungen, sondern auch im Alltag »von unten« erfunden, herausgefordert und neuformuliert. In den letzten Jahrzehnten haben sie sich im Zuge von Globalisierung, der Existenz multinationaler Unternehmen und der Implementierung neoliberaler Regierungsprinzipien verstärkt. Der massive Rückgriff auf Statistiken bestätigt, dass wir in einem bürokratischen Universum leben, in dem der Gebrauch von Zahlen im Zentrum von Machtbeziehungen innerhalb von Verwaltungen, Unternehmen, Verbänden und sogar der Politik steht. Dazu kommt, dass viele aktuelle Konflikte teilweise mit bürokratischen Praktiken einhergehen. Dies betrifft sowohl Staaten in ihrem Anspruch, Personen und Territorien zu beherrschen, als auch Akteure in Bürgerkriegen, Piraten, Schleuser oder die Arbeitswelt. Zunehmend kommt es zu Spannungen, die auf die steigende Bedeutung zahlengebundener Indikatoren, Benchmarking, Berichtssysteme, quantitativer Auswertungen oder vielschichtiger Prozesse der Normalisierung, Rückverfolgbarkeit und Zertifizierung  zurückzuführen sind.

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Bürokratie ist eine gesellschaftliche Organisationsform. Seit über fünfhundert Jahren hat sie die Welt »erobert«. Was wie eine Erfolgsgeschichte erscheint, hatte verschiedene Ursprünge und war zugleich von Widerständen, Transformationen und Neuinterpretationen geprägt. Diese haben dazu beigetragen, bürokratische Praktiken lokal anzupassen und zu vereinnahmen. Dies wird besonders deutlich in der Rolle bürokratischer Praktiken bei der Produktion und Repräsentation von Identitäten infolge von Identifikationsprozessen. Auch Afrika und andere (post-)koloniale Regionen sind diesem Prozess nicht entgangen. Die Festlegung kolonialer, föderaler oder nationaler Territorien, die Registrierung von Einwohnern und das Ausstellen von Ausweispapieren, Pässen und anderen Passierscheinen, statistische Erhebungen von Altersangaben sowie sozialer, ökonomischer und ethnischer Kategorien, die Bestimmung von Zugehörigen zu Dorfvereinen und tontines, die zunehmende Bedeutung der Quantifizierung durch Strukturanpassungsprogramme, Inklusion und Armutsbekämpfung… all diese sozialen Organisationsformen gehen Hand in Hand mit bürokratischen Praktiken, die (wiederum) die Konstruktion von Identitäten und Identifikationen schaffen, verstärken und verstetigen können. Häufig als kulturelle, soziale oder politische Ausdrucksformen betrachtet, schreiben sie sich auch in Texte, Vorschriften, Kriterienkataloge und Kategorisierungen ein. Die Untersuchung kolonialer und postkolonialer Kontexte eröffnet also ein weites Forschungsfeld über das Wechselverhältnis von Bürokratie und Identitätskonstruktion. Wer sind »wir« und wer sind die »anderen«? Eine Annäherung an diese so alten wie nach wie vor politisch brisanten Fragen ist nur möglich, indem man die Rolle bürokratischer Praktiken im gesellschaftlichen Leben und ihre Bedeutung in verschiedenen Kontexten berücksichtigt.

Die deutsch-französische Sommeruniversität will diese Fragen aus interdisziplinären, epochenübegreifenden und transnationalen Perspektiven erforschen. Diese trilaterale deutsch-französisch-senegalesische Veranstaltung soll zu einem besseren Austausch in den Afrikastudien zwischen Europa, Afrika und anderswo beitragen. Dazu umfasst die Sommeruniversität die Lektüre theoretischer Texte, Präsentationen zu bestimmten Problematiken und Fallstudien sowie Diskussionen. Ziel ist es, eine Grundlage für zukünftige Forschung und Reflektion zu schaffen, welche neue Perspektiven und innovative Ergebnisse erlaubt.

Die Sommeruniversität wird vom transnationalen Forschungsprogramm »Die Bürokratisierung afrikanischer Gesellschaften« und dessen Partnern organisiert. Sie wird koordiniert vom Deutschen Historischen Institut Paris (DHIP), dem Centre de recherches internationales (CERI) der Sciences Po Paris und dem Centre de Recherche sur les Politiques sociales (CREPOS) in Dakar/Saint Louis (Sénégal) und von der Deutsch-Französischen Hochschule unterstützt.

Bestätigte Redner/innen: Peter Becker, Thomas Bierschenk, Simona Cerutti, Birgit Emich, Jean-Pierre Grossein, Carolyn Hamilton, Béatrice Hibou, Matthew S. Hull, Istvàn Kristo-Nagy, Elísio Macamo, Nayanika Mathur, Jean-Pierre Olivier de Sardan, Ursula Rao, Boris Samuel

Die Sommeruniversität richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler (Doktoranden und Postdoktoranden), aber auch an Masterstudierende mit einem Forschungsprojekt aus dem Bereich »Bürokratisierung und Identitätskonstruktion«. Vorschläge aus verschiedenen Disziplinen der Sozial- und Geisteswissenschaften sind willkommen, insbesondere Geschichte, Soziologie, Ethnologie, Philosophie und Politikwissenschaften. Kenntnisse der französischen Sprache werden vorausgesetzt.

Die Bewerbungen werden von Susann Baller, Sévérine Awenengo Dalberto, Béatrice Hibou und Niels F. May begutachtet. Auswahlkriterien sind wissenschaftliche Leistung und das Interesse an methodischen Fragestellungen. Die Anbindung an eine afrikanische, französische und/oder deutsche Universität oder Forschungsinstitution ist ein Vorteil, aber kein Ausschlusskriterium. Ausgewählten Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden die Reisekosten teilweise erstattet.

Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen in einem einzelnen PDF-Dokument bis zum 15. März an: nmay@dhi-paris.fr. Enthalten sein sollten:
1.     Abstract des geplanten Vortrags (max. 500 Wörter)
2.    Akademischer Lebenslauf mit Publikationsliste, Angaben zu Ihren Sprachkenntnissen.

zum Call for papers (PDF-Dokument)

Les pratiques bureaucratiques sont omniprésentes dans notre vie quotidienne. Par bureaucratie, nous entendons une forme de domination (Herrschaft) dans toute sorte de communautés caractérisée par une professionnalisation, des hiérarchies et des normes rationalisées. Souvent liées à l’État, les pratiques bureaucratiques vont bien au-delà de la sphère publique. De l’enregistrement de l’acte de naissance à la déclaration d’impôts, de la carte de membre du club du football à la participation aux élections, de l’appartenance associative à la location d’une habitation, de l’emprunt dans une banque à l’acceptation dans un centre de soin, nos vies sont rythmées et structurées par ces pratiques aussi bien dans les domaines privé et professionnel que politique. Celles-ci ne sont pas uniquement imposées »d’en haut« mais aussi inventées, contestées et reformulées par »le bas« au quotidien. Durant les dernières décades, les pratiques bureaucratiques s’amplifient avec la mondialisation, les entreprises multinationales et la mise en œuvre de normes néolibérales de gouvernance. Le recours massif à la statistique confirme l’adhésion à l’univers bureaucratique en inscrivant l’usage des chiffres au cœur des rapports de pouvoir au sein des administrations, des entreprises, des associations et même dans la politique. En outre, nombre de conflits actuels sont en partie liés à des pratiques bureaucratiques. Ceci concerne aussi bien les États dans leur ambition de contrôler les personnes et les territoires que parmi les protagonistes des guerres civiles, les pirates, les passeurs de migrants, ou le monde du travail. L’importance croissante donnée aux indicateurs chiffrés, à l’étalonnage, aux techniques de reporting, aux évaluations quantifiées ou aux multiples procédures de normalisation, de traçabilité ou de certification créent des tensions.

La bureaucratie est une forme d’organisation des sociétés. Elle conquiert le monde depuis plus que cinq-cents ans. Ce qui apparaît comme une histoire victorieuse, a eu différentes origines, et a été faite aussi de résistances, de transformations et de réinterprétations qui ont contribué, différemment selon les conditions locales, à réadapter les pratiques bureaucratiques. Ceci est particulièrement évident dans le rôle crucial des pratiques bureaucratiques dans la production et les représentations des identités par des processus d’identification.  L’Afrique et d’autres régions du monde (post-)colonial n’ont pas échappé à ce processus. Délimitation des territoires coloniaux, fédéraux ou nationaux, enregistrement des habitants et livraison des cartes d’identité, des passeports et autres laissez-passer, enquêtes statistiques sur les conditions sociales, économiques, ethniques, d’âge, définition des conditions d’appartenance aux associations de village ou aux tontines, montée en puissance de la quantification avec les ajustements structurels et les programmes d’inclusion et de lutte contre la pauvreté… les formes d’organisation sociale vont de pair avec des pratiques bureaucratiques qui peuvent elles-mêmes créer et/ou renforcer la construction des identités et des identifications. Souvent considérées comme expressions culturelles, sociales ou politiques, elles sont aussi inscrites dans les textes, les règlements, les listes des critères, des catégorisations. Ainsi, l’examen des contextes coloniaux et post-coloniaux offre un vaste terrain pour l’étude des interdépendances entre bureaucratisation et construction des identités. Qui sommes »nous« et qui sont les »autres«? Ces questions aussi anciennes que politiquement brûlantes aujourd’hui ne peuvent être abordées qu’en considérant l’insertion de ces pratiques bureaucratiques dans la vie en société et la signification que ces dernières prennent dans des contextes différents.

L’université d’été franco-allemande entend explorer ces questions dans des perspectives interdisciplinaires, transpériodiques et transnationales. Cette manifestation trilatérale – allemande, française et sénégalaise – vise à mettre en place un meilleur échange entre les études africaines menées en Europe, en Afrique et ailleurs. L’université d’été combinera la lecture de textes théoriques, des présentations ciblées sur certaines problématiques et des études de cas ainsi que des débats. Le but est d’établir une base solide de réflexion et de recherche qui peut encourager des nouvelles perspectives ainsi que des résultats solides et novateurs.

L’université d’été est organisée par le programme de recherche transnational »La bureaucratisation des sociétés africaines« et ses partenaires. Elle est cofinancée par l’Université franco-allemande, en collaboration avec l’Institut historique allemand (IHA), le Centre de recherches internationales (CERI) de Sciences Po Paris et le Centre de recherche sur les politiques sociales (CREPOS) de Dakar/Saint Louis (Sénégal).

Les conférenciers confirmés sont: Peter Becker, Thomas Bierschenk, Simona Cerutti, Birgit Emich, Jean-Pierre Grossein, Carolyn Hamilton, Béatrice Hibou, Matthew S. Hull, Istvàn Kristo-Nagy, Elísio Macamo, Nayanika Mathur, Jean-Pierre Olivier de Sardan, Ursula Rao, Boris Samuel

L’université d’été s’adresse aux jeunes chercheurs (doctorants et post-doctorants), mais également aux étudiants en master ayant un projet de recherche dans le domaine »Bureaucratisation et création des identités«. Nous invitons des candidatures des différentes disciplines en sciences sociales et humaines, telles que l’histoire, la sociologie, l’anthropologie, la philosophie et les sciences sociales du politique. Les cours se tiendront en langue française et anglaise.

Les candidatures seront évaluées par Susann Baller, Sévérine Awenengo Dalberto, Béatrice Hibou et Niels F. May. Les critères de sélection seront l’excellence scientifique et l’intérêt porté aux questions méthodologiques. L’affiliation à une université africaine, française ou allemande sera un atout, mais pas exclusive. Les candidat(e)s sélectionné(e)s recevront un soutien financier pour leurs frais de voyage.

Veuillez soumettre vos dossiers de candidature en un seul fichier PDF avant le 15 mars 2017 à: nmay@dhi-paris.fr, incluant:
1.    un résumé de votre projet de recherche de 500 mots
2.    votre curriculum vitae, indiquant votre statut, votre affiliation et vos connaissances en langues.

vers l’appel à communications (document PDF)

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Forschungspreis der Max Weber Stiftung

Hélène Miard-Delacroix erhält den Internationalen Forschungspreis der Max Weber Stiftung

Die Professorin für zeitgenössische Geschichte und Zivilisation Deutschlands an der Universität Paris-Sorbonne, Hélène Miard-Delacroix, bekommt den Internationalen Forschungspreis der Max Weber Stiftung beim Historischen Kolleg. Der Preis zeichnet herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die sich mit ihrem Schaffen in vorbildlicher Weise um international ausgerichtete, geistes-, sozial- und kulturwissenschaftliche Forschung verdient gemacht haben. Er ist mit 30 000 € dotiert und bietet dem Preisträgers oder der Preisträgerin darüber hinaus die Möglichkeit zu einem Forschungsaufenthalt und zur Durchführung eines internationalen Kolloquiums am Historischen Kolleg München.

Hélène Miard-Delacroix ist seit 2010 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des DHIP und Autorin von Band 11 der Deutsch-französischen Geschichte »Im Zeichen der europäischen Einigung. 1963 bis in die Gegenwart«. Ihre 2013 erschienene viel beachtete Biographie über Willy Brandt, ist Ende 2016 in englischer Übersetzung publiziert worden.

»Mit ihren Forschungsleistungen, insbesondere zur deutsch-französischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, hat sie Maßstäbe gesetzt. Der wichtige Forschungstrend der histoire croisée verdankt ihren Arbeiten entscheidende innovative Impulse«, begründet Hans van Ess, Vorsitzender der Auswahlausschusses und Präsident der Max Weber Stiftung, die Entscheidung der Jury. Zugleich gehöre sie mit ihren vielfältigen Aktivitäten auch in der weiteren Medienöffentlichkeit zu den aktuell wichtigsten Vermittlern zwischen der französischen und deutschen Wissenschaftskultur.

Hélène Miard-Delacroix wirkt als Mitglied in zahlreichen akademischer Gremien in Deutschland und Frankreich; sie ist Trägerin des deutschen Bundesverdienstkreuzes sowie des französischen Ordens der Palmes académiques.

L’Ethnologie du IIIème Reich

Diffusion du film documentaire „L’Ethnologie du IIIème Reich“

Dimanche 12 février 2017 à 22.35 sur France 5

(rediffusion :Samedi 25 Février 00h15)

Documentaire Durée : 50min

Ce film réalisé par Daniel Vigne et co-écrit par Jean-Louis Georget plonge le spectateur au cœur des débats de l’ethnologie allemande et de la façon dont une science a pu être dévoyée pour se mettre au service d’une imposture idéologique meurtrière. Théories racistes, arrangements historiques et folie des grandeurs, la propagande du IIIe Reich ne reculait devant rien pour justifier l’injustifiable…

En 1968, Wolfgang Emmerich, jeune étudiant à l’Université de Tübingen, publie sous l’égide de son maître à penser, l’ethnologue Hermann Bausinger, une thèse qui a des répercussions retentissantes dans le milieu universitaire allemand et brise le silence tacite qui couvrait les relations perverses entre le nazisme et la Volkskunde, l’ethnologie du peuple allemand. La thèse soutient que les origines des politiques eugénistes d’extermination et du modèle racial du IIIème Reich sont à chercher aussi du côté des ethnologues allemands, chargés à l’époque de promouvoir l’idéologie de la germanité.
A travers le témoignage inédit des deux protagonistes principaux de l’époque, Emmerich et Bausinger, et grâce à de nombreuses archives photographiques et filmiques sur les expéditions ethnologiques du début du siècle, l’Ethnologie du IIIème Reich, propose d’éclairer une part méconnue de l’Histoire.
Ce film réalisé par Daniel Vigne et co-écrit par Jean-Louis Georget, chercheur en histoire de l’ethnologie au centre Georg Simmel de l’EHESS et professeur invité à Francfort, plonge le spectateur au coeur des débats de l’ethnologie allemande et de la façon dont une science a pu être dévoyée pour se mettre au service d’une imposture idéologique meurtrière.

52′ inédit – un film écrit par Daniel Vigne et Jean-Louis Georget – réalisé par Daniel Vigne – Une coproduction Cinétévé (Fabienne Servan Schreiber et Estelle Mauriac) et CNRS Images (Marie Mora Chevais) , avec la participation de France Télévisions, avec le soutien de la Procirep, avec la participation du Centre national du cinéma et de l’image animée – commentaire dit par Marie-José Segarra – musique originale Gilles Daviaud – Année 2016.

A revoir sur Francepluzz TV

ou ICI (youtube)

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Avec « L’Ethnologie du IIIe Reich », documentaire signé Daniel Vigne et Jean-Louis Georget, « La Case du siècle » met en lumière la supercherie scientifique qui a nourri l’idéologie nazie. Théories racistes, arrangements historiques et folie des grandeurs, la propagande du IIIe Reich ne reculait devant rien pour justifier l’injustifiable…

Au lendemain de la Première Guerre mondiale, l’Allemagne, battue sur tous les fronts, doit renoncer à ses colonies. Les ethnologues allemands perdent ainsi l’opportunité de poursuivre leurs études des populations dites « non européennes ». Ils vont alors se concentrer sur ce qu’ils appellent la Volkskunde, c’est-à-dire l’étude du peuple allemand. De 1933 à 1945, sous la direction de Gustav Bebermeyer, l’université de Tübingen devient un haut lieu de l’ethnologie du IIIe Reich. Les chaires de la faculté sont occupées pour la plupart par des chercheurs nazis. En étayant leur point de vue raciste sur la supériorité d’une race germanique fantasmée, ils posent les jalons pseudo-scientifiques qui justifieront par la suite la solution finale. De ce point de départ, le film de Daniel Vigne cherche à comprendre sur quoi reposait cette pseudo-ethnologie.
Une ethnologie d’opportunistes
Parmi les étudiants de Bebermeyer, le jeune Hermann Bausinger est frappé par l’opportunisme de ses professeurs de l’époque. Aujourd’hui, il se rappelle : « Il n’était pas vraiment un très grand professeur, mais il a saisi l’opportunité et a fait régner la discipline à sa manière au sein de l’université. » Bausinger remplacera Bebermeyer à la tête de l’université de Tübingen à la fin de la guerre.
Mais sur quoi au juste se fondent ces théories qui nourrissent la propagande nazie ? Parmi les élèves de Bausinger, un certain Wolfgang Emmerich va, dans les années 1960, exposer au grand jour l’imposture de ses aînés dans L’Idéologie de la germanité sous le IIIe Reich. Sa thèse est une déconstruction de la Volkskunde qui exorcise les démons du national-socialisme, alors encore présents au sein de la discipline. Selon Emmerich, elle s’appuie sur deux courants de pensée : le conservatisme politique et le romantisme allemand des frères Grimm, faisant de cette
ethnologie une pseudo-science basée sur les permanences du monde paysan. C’est dans cette ruralité que, selon l’idéologie nazie, l’âme de la germanité puise la pureté de ses origines. « D’un côté, on sacralisait la culture paysanne et, d’un autre côté, on encourageait l’industrialisation, dont en premier lieu l’industrie de l’armement », relève Hermann Bausinger, ne s’étonnant même plus de la contradiction.
Le « proto-germain », ce bon Aryen
À son arrivée au pouvoir en 1933, Hitler s’appuie donc sur une propagande bien huilée pour unir le peuple allemand derrière son idéologie. L’objectif : rendre aux Allemands leur fierté, perdue lors de la guerre de 14. Il fait appel aux ethnologues de l’époque pour étayer la thèse du « proto-germain » et asseoir l’absurde théorie d’une continuité germanique — génétique et culturelle — de l’Antiquité à l’ère moderne. En dévoyant ainsi l’ethnologie, le Führer parvient à convaincre tout un peuple de la supériorité de la race aryenne. « L’homme de Neandertal n’a jamais été notre ancêtre, nous descendons directement des Grecs de l’Antiquité (sic) », éructe Adolf Hitler dans l’un de ses discours. La propagande nazie va jusqu’à récupérer la figure d’Arminius le Chérusque, chef guerrier qui bouta les Romains hors de Germanie.
Représenté comme grand blond aux yeux bleus, Arminius incarne l’idéal aryen. Un idéal qui s’affine et se vérifie « scientifiquement » à grand renfort de mesures biométriques et d’observations médicales hasardeuses. Des milliers de Tsiganes et de Juifs sont ainsi étudiés, fichés, puis stérilisés à l’Institut d’hygiène et de raciologie de Tübingen, sous le prétexte officiel d’avoir des oreilles trop écartées ou des yeux trop rapprochés…
« La grande tragédie du peuple allemand, c’est de ne pas être resté pur par son sang et qu’il se soit mélangé avec celui des Juifs et des autres. Et c’est notre devoir d’avenir de redevenir pur par notre sang », peut-on lire dès 1925 dans Mein Kampf. La folie et l’ignorance d’Adolf Hitler ont valu à l’ethnologie d’être perçue comme une science raciste et peu fréquentable, et ce longtemps après la guerre.
Ludovic Hoarau

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